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Leistungsfähigkeit bei Hitze erhalten

Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet den Arbeitgeber, seine Mitarbeitenden vor übermäßiger Sonneneinstrahlung und Hitze zu schützen. Kommt er dem nach, befördert er nicht nur deren Gesundheit, er handelt auch im eigenen Interesse. Denn Hitze senkt die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten spürbar. Arbeitsschutzkleidung, die über einen effektiven Hitzeschutz verfügt, senkt die Körpertemperatur um einige Grad Celsius und erhöht dadurch die Leistungsfähigkeit.

Schon in §1 des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) steht geschrieben: „Dieses Gesetz dient dazu, Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit durch Maßnahmen des Arbeitsschutzes zu sichern und zu verbessern.“ Daraus lässt sich einfach ableiten, dass Arbeitgeber verpflichtet sind, die Belastung der Beschäftigten im Freien durch UV-Strahlung und Hitze zu minimieren. Übermäßige UV-Strahlung kann zu Hautkrebs, der am stärksten ansteigenden Krebserkrankung in Deutschland, führen. Deshalb wurde schon 2015 Hautkrebs von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGU) als Berufskrankheit anerkannt. Aber Schädigungen der Haut treten bereits weit vor einem Sonnenbrand auf. Und einmal zerstörte Hautzellen kann der Körper nicht erneuern.

Gefährdungsbeurteilung vornehmen

Der effektive Schutz der Mitarbeitenden beginnt mit der Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz. Diese ist besonders wichtig, wenn sich der Beschäftigte überwiegend im Freien aufhält, weil er hier natürlich in besonderer Weise der UV-Strahlung und Hitze ausgesetzt ist. Bestehende Gefahren müssen beseitigt oder entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um sie zu minimieren. Da das Wetter weder geändert noch „abgestellt“ werden kann, muss der Mitarbeitende so ausgestattet werden, dass er auch unter diesen Bedingungen gesund und leistungsfähig bleibt. Dazu gehört die Bereitstellung kostenloser Getränke in ausreichender Menge genauso, wie die Herstellung von schattigen Rückzugsräumen für die Pausen. Auch eine Anpassung der Arbeitszeit an die Tagestemperaturen, wie sie in südlichen Ländern schon immer üblich war – Stichwort „Siesta“ – kann eine sinnvolle Maßnahme sein. Und von besonderer Bedeutung ist die Wahl der richtigen Kleidung. Sie sollte bequem und funktional sein, die Haut dabei aktiv kühlen und so wirksam den Körper vor Überhitzung und UV-Strahlung schützen.

Bademeister im Schwimmbad

Konstante Körpertemperatur ist wichtig

Aber warum sind all diese Maßnahmen von elementarer Wichtigkeit? Nur durch die Aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur ist der Mensch in der Lage, seine lebensnotwendigen Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Dabei vergleicht das Gehirn ständig Soll- und Ist-Werte, um Temperaturschwankungen zu kompensieren. Denn Temperaturstörungen führen zur Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Die Herzfrequenz steigt und Müdigkeit ist die Folge. Schon lange bevor die Gesundheit leidet, leidet die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und die Produktivität sinkt. Deshalb ist eine aktive Kühlung so wichtig. Sie erhält die Produktivität des Mitarbeiters dauerhaft.

Kühlung durch Verdunstung

Bei hohen Umgebungstemperaturen oder bei körperlicher Belastung beginnt der Körper zu schwitzen, um auf diesem Wege Wärme abzugeben. Moderne Funktionskleidung nutzt nun genau diesen Umstand, um den Körper gezielt zu kühlen. Bei moderner Funktionskleidung wird der Schweiß nicht von der Kleidung aufgesaugt, sondern wird an deren Oberfläche transportiert. Hier verdunstet dieser wodurch Verdunstungskälte entsteht, die den Körper um wenige entscheidende Grad runterkühlt. Warum funktioniert das? Infrarote Strahlung erwärmt immer die Oberfläche, auf die sie trifft. Trifft sie auf die Haut verdunstet zwar der Schweiß, die Haut wird aber gleichzeitig auch erwärmt. Mit der richtigen Funktionskleidung wird nur das Shirt warm und der Effekt der Verdunstungskälte kommt noch hinzu. Hitzeschutz entsteht also nicht durch das Weglassen von Kleidung – was ohnehin die Gefahr eines Sonnenbrandes erhöht, von ästhetischen Aspekten ganz abgesehen – sondern durch das Tragen der richtigen Bekleidung, die den Körper kühlen kann.

Baumwolle beliebt, aber nicht leistungsfähig

Die immer noch sehr beliebte Kleidung aus Baumwolle kann den Körper nicht aktiv kühlen. Sie saugt sich voll, anstatt die Feuchtigkeit an die Oberfläche zu transportieren, wo sie verdunsten kann. Somit ist Baumwolle nicht in der Lage den Körper an warmen Tagen zu kühlen. Zudem bietet sie wenig Schutz vor UV-Strahlung. Baumwollshirts zu tragen und sich zusätzlich dauerhaft und intensiv einzucremen ist wohl die unpraktikabelste Kombination im Sommer. Dazu kommen die negativen Umwelteffekte. Baumwolle benötigt bei der Herstellung rund 2.750 Liter Wasser pro Shirt. Und das in Anbauregionen, in denen Wasser ohnehin ein sehr kostbarer Rohstoff ist. Moderne Hightech-Stoffe schlagen die von vielen geliebte Baumwolle deshalb um Längen.

Moderne Hightech-Stoffe schützen vor UV-Strahlung und Überhitzung

Moderne UV- und Hitzeschutzkleidung besteht in der Regel ganz oder anteilig aus Polyester (PES) oder Polyethylenterephthalat (PET). Dabei handelt es sich um künstliche Fasern, aus denen auch die meiste Funktionskleidung hergestellt wird. Die Garne sind sehr leicht und nehmen nahezu kein Wasser auf. Die glatte Oberfläche sorgt zudem für eine sehr geringe Schmutzaufnahme und gute Scheuerfestigkeit für eine lange Haltbarkeit. Verschiedene PES-Garne verfügen über unterschiedlich stark ausgeprägte Materialeigenschaften. Bei hochwertigen Stoffen entsteht der UV-Schutz durch die Stoffkonstruktion und die intelligente Kombination der verwendeten Garne, aus denen der Stoff gewebt oder gewirkt wird. Er wird also nichts hinzugefügt, sondern der Stoff selbst erzeugt den UV-Schutz. Deshalb bleiben die UV-Schutzwerte trotz Benutzung und Waschung so lange erhalten, wie das Kleidungsstück existiert.

„Tencel“ ist eine weitere Hightech-Faser aus natürlichen Rohstoffen für moderne Arbeitsschutzkleidung mit Zusatzfunktionen. Sie wird aus dem Zellstoff von Eukalyptus- oder Buchenholz gewonnen. Dafür wird das Holz fein zerkleinert und in Wasser eingeweicht, um die gebundene Cellulose aus dem Holz zu lösen. Dann wird in einem weiteren Schritt die Flüssigkeit wieder entzogen. Übrig bleibt eine dickflüssige Masse, eine so genannte Spinnlösung, aus der sich ein Garn spinnen lässt.

Fazit

Hitzeschutz entsteht durch das Tragen der richtigen Kleidung, nicht durch das Weglassen. Kleidung aus der immer noch beliebten Baumwolle bietet weder einen guten Hitzeschutz noch einen ausreichenden Schutz gegen UV-Strahlung. Hightech-Stoffe haben hingegen Eigenschaften, die dazu beitragen, dass der Körper aktiv gekühlt wird. Kleidung mit diesen Funktionen gibt es abhängig von der Intensität der Sonneneinstrahlung aus unterschiedlichen Stoffen. Für alle Materialien gilt: Die richtig gewählte Kleidung schützt die Gesundheit und erhöht die Leistungsfähigkeit des Beschäftigten.

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